Dienstag, 20. Februar 2018

20.09.2016 Innotrans Berlin

Hallo zusammen!

Am 20.09. fuhr ich von Leipzig nach Berlin, um dort die internationale Schienentransportmesse Innotrans, die dort alle zwei Jahre stattfindet, zu besuchen. Mit dabei sind bei der Messe auch immer recihlich nagelneue Fahrzeuge, die im freigelände präsentiert werden.
Los ging es im Inneren einer Halle, in der auch von verschiedenen Unternehmen Modelle der Loks, die sie bauen oder vermieten standen.
Als erstes ein Vectron am Stand von ELL.
Bei Bombardier standen 187 014...
...und 483 317 in italienischer DC Ausführung.
Die DB hatte den Steuerwagen ihres neuen Flagschiffs ausgestellt, den ICE4.
Dann ging es ins Außengelände und gleich zu Beginn musste ich leider feststellen, dass eins der schon bekannten Highlights ziemlich unfotogen unter einer Brücke stand, außerdem rund herum mit Straßenbahnen zugeparkt. Die Lok 193 640-0 gehört MRCE und ist die erste Maschine, die mit den Techniken und Sicherungssysteme für den Korridor Deutschland-Österreich-Italien ausgestattet ist, um die Züge auf dieser Relation ohne Lokwechsel durchfahren zu können.
Aus diesem Grund ist die an TXL vermietete Lok auch mit einer Sonderbeklebung beklebt worden, die für eben diesen Korridor wirbt.
Alstom und Metrans stellten die neuen H3 Hybriklokomotive 1002 011-7 aus, die seit einiger Zeit schon in Hamburger Hafen im Containerzugrangierdienst war. Die Lok ist auf den Namen Hamburg getauft. Die Metrans gehörenden Rangierloks in  Hamburg sind jeweils nach einer Stadt benannt, in der Metrans ein größeres Containerterminal bedient. Die V90, die zuvor Hamburg hieß, ist umbenannt worden.
NEWAG aus Polen war mit der sechsachsigen "Dragon" Lokomotive im Freightliner Design vertreten.
Der tschechische Lokbauer CZ Loko, der sich sowohl auf den Umbau und die Modernisierung von älteren Loks spezialisiert hat, baut auch eigene Modelle. Die vierachsige 744 101-7 wurde vor Ort präsentiert. Im Führerstand war eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h angeschrieben, ein Einsatz ist also sowohl als Rangierlok als auch als Streckenlok denkbar.
Neue Güterwagen wurden auch präsentiert, zum Beispiel die neuen grünen Autotransportwagen vom Waggonbau Niesky in Sachsen. Die Wagen sind bei NACCO eingestellt und an die österreichische Spedition Hödlmayr vermietet.
Interessant war auch dieses Anbaugerät für Zwei-Wege-Bagger. Es handelt sich um einen riesigen Staubsauger, mit dem Schottersteine angesaugt werden können, um zum Beispiel eine Schwelle freizulegen, die gewechselt werden muss. Wird außerdem noch Wasser angesaugt, können die Steine im Inneren gespült werden. Nach dem fertigen Prozess können die Steine durch das Rohr wieder verteilt werden.
Vossloh aus Kiel war mit einer G6 und einer DE18 vertreten. Bei der G6 handelte es sich um eine Lok für Frankreich, was an den französichen Beschriftungen und dem Führerstand auf der anderen Seite zu erkennen war. Eine Nummer hatte sie leider noch nicht, die Fabriknummer ist aber KT 3187. Am Führerstand waren als Sonderbeklebung die Firmen aufgezählt, die die Loks der Baureihe G6 schon bei vossloh gekauft oder gemietet hatten.
Der Führerstand auf der linken Kabinenseite.
Die DE 18 war 4185 013-4.
Die Lok war mit Aufklebern des neuen Akiem-Designs beklebt.
Auch die DB hat ja eigentlich immer Aufträge für neue Loks bei verschiedenen Herstellern laufen. Neben den bekannten Loks von Bombardier und Siemens war aber auch noch ein Auftrag beim tschechischen Hersteller Skoda offen. Die Bahn hatte dort sechs Doppelstockgarnituren samt Lok bestellt, die mit bis zu 190 km/h die Leistungen des München-Nürnberg-Express übernehmen sollen, dort fahren zur Zeit noch umlackierte Intercity-Wagen mit der Baureihe 101, was die Linie zu Deutschland schnellster Regionalexpress-Linie macht.
Die Loks für diese Züge werden nun als Baureihe 102 geführt. Der Lokkasten der Lok entspricht dem der Loks der CD Baureihe 380 in Tschechien, beziehungsweise der 381 bei der slowakischen ZSSK. Eigentlich sollten Lok und Wagen gemeinsam ausgestellt werden, doch die Wagen waren leider nicht fertig geworden, so war dann nur 102 003 alleine ausgestellt und konnte besichtigt werden.
Markant ist, wie weit der Lokkasten über das Drehgestell heraussteht.

Der Führerstand von Innen.
 Hinter der Lok stand ein toller, neu lackierter Wagen in auffälliger Farbe. In kräftigem Orange sind die Wagen des Unternehmens Locomore lackiert. Das Unternehmen hat as Crowdfunding Projekt gestartet, wobei Geld über das Internet von Spendern gesammelt wird, die das Projekt für eine gute Idee halten. Ziel des Unternehmen ist es, einen eigenen Fernverkehrszug von Stuttgart nach Berlin und zurück fahren zu lassen, täglich. Dazu soll zu Beginn eine Garnitur morgens von Stuttgart nach Berlin fahren und dort dann nach der Reinigung mittags wieder gen Süden starten. Gewählt wurde ein Laufweg durch einige bedeutende Universitätsstädte, um zum Beispiel auch junge Studenten als Kunden zu werben. Neben einem günstigeren Preis als die DB wirbt Locomore mit seinem Umweltbewusstsein, dass der Zug nur mit Ökostrom fährt und die zu kaufenden Speise und Getränke aus nachhaltigen Quellen stammen. Bei den Wagen handelt es sich um in Osteuropa umgebaute Abteilwagen, noch mit Drehfalttüren.
Zum Konzept für die Inneneinrichtung gehören neben der Ausrüstung mit Steckdosen und WLAN die so genannten Themenabteile. Ziel dieser Themenabteile soll sein, dass sich Leute mit ähnlichen Interessen zusammenfinden können, um sich untereinander auszutauschen.
Alstom präsentierte den Prototypen des neuen Wasserstoff-Lint, 654 101. Testfahrzeuge für den Langzeittest sollen 2018 zwischen Bremerhaven und Cuxhaven von der evb mit zwei dieser Triebwagen durchgeführt werden.
Ein holländischer Flirt3 für die NS ist hier dem Publikum präsentiert worden.
Die MÁV hatte einen Schienenprüfzug aufgefahren.
Stadler war mit verschiedenen Fahrzeugen vor Ort, das längste dabei war auf jeden Fall der neue Schnellzug für die SBB in der Schweiz.
Auch Stadler beginnt mit Experimenten mit Hybridloks. Die ausgestellte 88003 verfügt sowohl über einen Dieselmotor als auch die Anlagen um unter Fahrdraht zu fahren.
PESA stellte den ersten für Deutschland zugelassenen RegioShark aus, nachdem es mit der Zulassung in Deutschland wegen Problemen in Regensburg zu Verzögerungen gekommen war. Ausgestellt war 632 024 der NEB, die in Berlin und Brandenburg unterwegs ist.
Auch der Schnellzug 2 150 252-6 der PKP IC war ausgestellt.
Siemens stellte unter anderem den neuen cityjet der ÖBB aus, 4746 030 ist einer der neuen Triebwagen, die zum Beispiel rund um Wien im Einsatz sind.
Siemens hatte auch wieder Vectron ausgestellt. In weiß mit einer besonderen Werbung war 193 844 ausgestellt. An der Seite ist eine Europakarte zu sehen, in die eingezeichnet ist, in welchen europäischen Ländern der Vectron schon eine zulassung erhalten hat.
Daneben stand noch der etwas interessantere VR 3305 Vectron für Finnland. Die finnische VR hat 80 Loks bei Siemens bestellt, diese Loks haben aufgrund der besonderen klimatischen Anforderungen einige Änderungen erfahren, was die Technik und auch das Design angeht. Alle Loks werden mit dem Diesel-Zusatzmodul ausgestattet, um auch ohne Fahrdraht mobil zu sein.
An der Front sind schon einige Unterschiede zu erkennen. Die Front selber hat nicht die Rippen so wie die der anderen Vectron-Loks, die Scheinwerder sind dunkler und am gravierendsten ist wohl die Mittelkupplung mit dem eingehängten Schraubenkupplungsadapter.
Da in Finnland auf Breitspur gefahren wird und Railadventure alle 80 Loks von München nach Rostock oder Lübeck zur Verschiffung überführen wird, sind für diesen Zweck extra die Loco-Buggies entworfen worden, die es ermöglichen die Breitspurlok auf diese Hilfskonstruktionen zu stellen und sie dann per Schiene zu überführen.
Auf einem der Buggies ist auch die meist gefahrene Zugkomposition mit der Railadventure 103 222, zwei Kupplewagen und dem überführten Vectron abgebildet.
Und noche in Blick in den Führerstand des Finnland-Vectron.
Auch verschieden Zwei-Wege-Fahrzeuge wie diese Kehrmaschine, wahrscheinlich für den Straßenbahnverkehr, wurden präsentiert.
298 336-9 hatte die ausgestellten Fahrzeuge vom Rangierbahnhof Wustermark auf das Gelände rangiert.
Auch die ÖBB forscht an neuen Techniken, ein Demonstrationsträger war die ausgestellte 1063 039-0.
Die Bahn präsentierte im Freigelände einen neuen Kranhilfszug, neben dem Kran besteht dieser auch aus den beiden Begleitwagen, die nun, wie die neuen Hilfszugwagen, aus einem Wagenkasten bestehen, der auf ein Gestell von oben aufgesetzt wird. Muss das Gestell zur Fristuntersuchung kann der Aufsatz auf ein andere Gestell gehoben werden und fällt nicht so lange für den Einsatz aus.
railpro präsentierte diesen neuen Schotterwagen, der nun über einige Düsen einen Wassersprühnebel erzeugen kann und so den Schotter befeuchtet, damit dieser beim Ausbringen nichtmehr so sehr staubt.
KREBS Gleisbau aus der Schweiz stellte ihre neue Stopfmaschine "Hermine" aus.
Im Inneren sieht es aus wie in einer Kommandozentrale, sodass die Besatzung alles im Blick hat.
705 102 mit einem langen Ausleger für Arbeiten an der Oberleitung war ebenfalls ausgestellt.
Die kroatische HZPP hatte auch ihren 7 023 001 nach Berlin gefahren.
Nach der Innotrans ging es wieder an den Hauptbahnhof und da dort noch etwas Zeit war, bis der Zug zurück nach Leipzig fuhr, konnten noch einige Bilder gemacht werden. Als erstes der Taurus 182 003 mit dem RE1.
Auch Hamster liefen aud der Linie mit, hier 442 119 am Zugschluss.
182 014 zog den IRE nach Hamburg, natürlich mit dem Fernsehturm im Hintergrund.
Und zu guter Letzt noch etwas klassisches, 143 193-1 mit DBuza Zug.

Das waren meine interessanten Bilder von der Innotrans 2016 aus Berlin.

Schöne Grüße, Martin

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